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Philipp Melanchthon

Bretten 1497 - Wittenberg 1560


Philipp Melanchthon, eigentlich Philipp Schwartzerdt, wird am 16. Februar 1497 in Bretten geboren. Sein Großvater ermöglicht ihm eine gründliche Erziehung, vor allem durch Unterweisung in lateinischer Sprache durch Johannes Unger aus Pforzheim.
Im Alter von 11 Jahren kommt Melanchthon wegen des Todes seines Großvaters und seines Vaters zu Verwandten nach Pforzheim. Dort besucht er die Lateinschule.
Bereits 1509 beginnt Melanchthon sein Studium an der Universität Heidelberg und schließt es schon nach zwei Jahren mit dem ersten akademischen Grad eines Baccalaureus artium ab. Am 17. September 1512 wechselt Melanchthon an die Universität Tübingen. Dort studiert er Astronomie, Musik, Arithmetik und Geometrie, zugleich beschäftigt er sich mit Griechisch, Hebräisch und Latein, liest antike Autoren und beschäftigt sich mit neuen pädagogischen Konzepten sowie mit den Schriften von Rudolf Agricola zur Logik und der Dialektik. 1514 schließt Melanchthon mit dem Magistertitel seine Ausbildung ab.
Während seines Studiums veröffentlicht Melanchthon seine ersten Publikationen, u.a. eine griechische Grammatik von 1518, die bis 1544 neunzehn Auflagen erlebt.
Die Veröffentlichung der Thesen Martin Luthers 1517 hinterlässt bei Philipp Melanchthon einen entscheidenden Einfluss. Er geht 1518 schließlich an die Universität Wittenberg, um dort den neu eingerichteten Lehrstuhl für Griechische Sprache zu übernehmen. In seiner Antrittsrede über eine Universitätsreform überzeugt Philipp Melanchthon nicht nur die Studenten und den Lehrkörper der Universität - auch Martin Luther, mit dem ihn Zeit seines Lebens eine Freundschaft verbinden wird.
Obwohl Philipp Melanchthon durch den Einfluss Luthers 1519 den akademischen Grad eines baccalaureus biblicus und 1525 eine Professur erwirbt und so die Befähigung erhält, auch an der theologischen Fakultät Vorlesungen zu halten, fühlt sich Melanchthon nie zum Priester berufen - er bevorzugt die Philosophie. Durch die Lehrtätigkeiten Melanchthons und Luthers steigt die Universität Wittenberg in diesen Jahren zur bedeutendsten in Europa auf.

In den Jahren 1529-32 veröffentlicht Melanchthon mehrere Schriften zu Aristoteles und Cicero. Ab 1538 publiziert er sein eigenes System der Ethik, das er 1550 noch einmal überarbeitet.
1540 erscheint Melanchthons erster Teil seiner Lehre vom Menschen (De anima, endgültige Fassung 1553). 1549 veröffentlicht Melanchthon ein physikalisches Werk, in dem er sich mit dem kopernikanischen Weltbild auseinandersetzt. An der Universität bekleidet Melanchthon zeitweise das Amt des Rektors und des Dekans der philosophischen Fakultät.
Ab 1555 hält Melanchthon in Wittenberg Lesungen über die Weltgeschichte. Das dazu entstandene Werk veröffentlicht er unter dem Pseudonym "Johann Carion".
Nach vielen Jahren schwerer Krankheit stirbt Philipp Melanchthon am 19. April 1560 in Wittenberg.


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